Knieschmerzen.

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es verbindet Oberschenkel (Femur), Schienbein (Tibia) und Kniescheibe (Patella) miteinander und wird von Bändern, Menisken und Muskeln stabilisiert. Durch seine Größe und die hohe Belastung – beim Gehen wirkt etwa das 2- bis 3-fache Körpergewicht, beim Laufen sogar noch mehr – ist es besonders anfällig für Verletzungen und Überlastungen.

Kein Wunder also, dass Knieschmerzen zu den häufigsten Beschwerden zählen, mit denen Patient:innen in unsere Praxis kommen. Sie können plötzlich nach einer Verletzung auftreten oder sich schleichend entwickeln – und sowohl sportlich aktive Menschen als auch Nicht-Sportler:innen betreffen.

Symptome bei Knieschmerzen

Knieschmerzen können je nach Ursache sehr unterschiedlich auftreten. Häufig berichten Betroffene über:

• Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen oder Sport
• Steifigkeit und Bewegungseinschränkung
• Instabilität oder „Wegknicken“ des Knies
• in akuten Fällen Entzündungszeichen wie Schwellung oder Rötung

Ursachen von Knieschmerzen

Knieschmerzen können viele Gründe haben. Häufige Diagnosen, die wir in unserer Praxis sehen und behandeln, sind:

• Meniskusverletzungen (Risse oder Abnutzung der „Stoßdämpfer“ im Knie)
• Kreuzband- oder Seitenbandverletzungen, oft mit Instabilitätsgefühl
• Knorpelschäden & Arthrose (Gonarthrose)
• Überlastungssyndrome wie Patellaspitzensyndrom („Jumper’s Knee“), Patellofemorales Schmerzsyndrom oder Läuferknie (Iliotibialband-Syndrom)
• muskuläre Dysbalancen oder Fehlstellungen
• postoperative Beschwerden (z. B. nach Knie-TEP)

Physiotherapie bei Knieschmerzen

Am Anfang steht immer die Frage: Welche Struktur ist betroffen – und warum? Durch eine gründliche Anamnese und Untersuchung finden wir heraus, ob es sich um eine akute Verletzung, eine Abnutzungserscheinung oder eine Überlastung handelt.

In der Therapie liegt der Fokus zunächst auf:

• Schmerzlinderung und Entlastung des Gelenks
• Verbesserung der Beweglichkeit

Im weiteren Verlauf arbeiten wir gezielt an:

• Muskelaufbau, insbesondere Oberschenkel- und Hüftmuskulatur
• Optimierung von Bewegungsabläufen wie Gehen, Laufen oder Springen
• Koordination und Stabilität, um Fehlbelastungen zu vermeiden

Beispiele aus unserer Praxis

• Bei Meniskusverletzungen kombinieren wir schonende Mobilisationen mit strukturiertem Kraftaufbau, um das Gelenk zu stabilisieren.
• Bei Überlastungssyndromen wie dem Patellaspitzensyndrom setzen wir auf exzentrisches Training, um die Sehne belastbarer zu machen.
• Bei Arthrose steht ein gelenkschonendes Kraft- und Koordinationstraining im Mittelpunkt, das Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit verbessert.